20170127 Bild Nähe Standort Wetterstation    Wetterstation Kurort Oberwiesenthal, Hammerunterwiesenthal, 817m ü.NN.

www.wetter-oberwiesenthal.de

News:   Wetter Oberwiesenthal Neuigkeiten / Blog

 2023   2022   2021   2020   2019   2018   2017   

News im Jahr 2024

10.07.2024 Besuch der 2 vermutlich kältesten Orte des Erzgebirges, Teil2: Sauersack (CZ, Rolava)

Während es heute an unserer Station den bereits 4. Sommertag und zugleich wärmsten Tag des Jahres 2024 mit der Maximaltemperatur von 27,2°C gab, folgt heute der 2. und letzte Teil des Berichtes der 2 kältesten Orte im Erzgebirge. Es geht um den Ort Sauersack, welcher tschechisch "Rolava" heißt und nach dem dortigen, gleichnamigen Fluss (Deutsch: Rohlau) benannt. Der Ort liegt im Bezirk "Frühbuß" (Přebuz) auf einer Höhe 877m ü.NN. und wie Hirschenstand auf einer Hochebene. Das Geländerelief ist dem von Hirschenstand ähnlich. Es ist jedoch noch etwas flacher und weitläufiger und liegt von seinem vergleichbar kalten Nachbarort nur rund 5km entfernt.
Wie kalt es in Sauersack häufig in wolkenarmen Nächten werden kann, zeigte sich beispielsweise im April diesen Jahres, als dort in der Nacht vom 21. auf den 22. mit -11,7°C  die tiefste Temperatur im tschechischen Erzgebirge gemessen wurde (Quelle: das Tschechische Hydrometeorologische Institut ČHMÚ). In der gleichen Nacht lag am normalerweisen kältesten Ort im deutschen Teil des Erzgebirges, Marienberg-Kühnhaide, die Tiefsttemperatur bei vergleichsweise "gemäßigten" -5,8°C (Quelle:Kachelmannwetter). Allerdings spielen natürlich die jeweiligen lokalen Wind- und Bewölkungsverhältnisse eine große Rolle.
Fazit: Die kältesten Orte des Erzgebiges liegen jeweils auf Hochebenen oberhalb von 700 bis 800m und sind von kleinen Flüssen durchzogen. Hirschenstand und Sauersack im tschechischen Teil des Erzgebirges liegen nochmal gut 100m über dem kältesten deutschen Hochtal Marienberg-Kühnhaide und haben somit oftmals noch extremere Temperaturwerte in Nächten bei entsprechenden Wetterbedingungen.
Anbei Fotos vom 25.06.2024:

 Foto1 20240710Sauersack mit Wetterstation

Foto2 20240710 Wetterstation Foto3 20240710

Foto4 20240710

Foto5 20240710 Die Rohlau 

01.07.2024 Vorgestern ungewöhnliche  Wärme mit 1. Sommertag, nun wieder deutlich frischer

Vorgestern am 29. Juni gab es den ersten Sommertag (Tmax >=25°C) des aktuellen Jahres. Die Tageshöchsttemperatur von 25,3°C wurde gegen Abend erreicht. Besonders schwülwarm war es jedoch in der Nacht. Noch nach Mitternacht lagen die Temperaturen an unserer Station über 21°C! Zu der Zeit sah es nach der ersten Tropennacht seit Stationsmessbeginn am 11.07.2017 aus. Bei einer Tropennacht sinkt die Lufttemperatur (gemessen in 2m Höhe über dem Boden) definitionsgemäß zwischen 18 und 06 Uhr UTC nicht unter 20°C. Im Verlauf der 2. Nachthälfte gab es dann doch noch einen leichten Temperaturrückgang auf den Tiefstwert von gut 18°C.
Noch deutlich wärmer war es mit Föhnunterstützung am Alpenrand. So wurde beispielsweise in Lenggries (Sylvenstein, 730m) tagsüber ein Höchstwert von 35,7°C erreicht. In der Nacht lag dort gegen 02:30 Uhr die Temperatur bei außergewöhnlichen 30,6°C und es konnte eine Tropennacht registriert werden.
Verantwortlich für die große Wärme war dann auch passend Subtropikluft aus dem westlichen Mittelmeerraum, welche mit einer auf Süd drehenden Strömung herangeführt wurde. Im Laufe des gestrigen Tages verschwand die Wärme mit Durchzug einer Kaltfront mit kühlerer Meeresluft. Die Luftmasse bleibt in unserer Region nun auch für die nächsten Tage wetterbestimmend.

Vergleich der Wetterlage (Bodenwetterkarte) vorgestern und heute:

Bild 1 20240629 warme Subtropikluft aus Süden

Bild2 20240701 heute kühler

nach oben zum Seitenanfang

25.06.2024 Besuch der 2 vermutlich kältesten Orte des Erzgebirges, Teil1: Hirschenstand (CZ, Jeleni)

Als kältester Ort im deutschen Teil des Erzgebirges gilt Kühnhaide. Der Ortsteil der Stadt Marienberg im mittleren Teil des Erzgebirges liegt in einem eher flachen Hochtal auf rund 730m Höhe. Dort wurde heute ein Temperaturtiefstwert von 2,8°C (Station Kachelmann, 721m) gemessen. Weitere "Kältelöcher" sind auf deutscher Seite Hammerunterwiesenthal (Station Kachelmann am Pöhlbach, 778m, Tmin heute: 4,9°C), Morgenröthe-Rautenkranz (Vogtland/Westerzgebirge, 680m) und Deutschneudorf-Brüderwiese (Station Kachelmann, Mittleres Erzgebirge, 689m).
Im tschechischen Teil des Erzgebirges liegen jedoch die kältesten Regionen. Das liegt daran, dass die Hochtäler nochmals etwas höher gelegen sind. Auf einem der beiden kältesten Orte liegt heute im ersten Teil unser Augenmerk. Es ist der Ort Jelení (Hirschenstand, Gemeinde Nové Hamry). Die dortige Wetterstation steht auf einer Höhe von 852m über NN. und liegt damit rund 130m höher als die in Kühnhaide. Das Hochtal ist ausgerodet und die umliegenden Hänge sind sanft geneigt. Ebenso wie beispielsweise in Kühnhaide und in Hammerunterwiesenthal steht die Station nahe an einem Bach. Das Wasser bzw. das Bachbett ist durch das eisenhaltige Erz rötlich gefärbt. In Jeleni wurde vergangene Nacht passend mit nur rund 1°C die tiefste Temperatur registriert. In jedem Monat des Jahres ist nächtlicher Frost möglich und mehr oder weniger wahrscheinlich. Beste Bedingungen für die nächtliche Ausstrahlung bietet wolkenarmes bis wolkenloses Wetter bei möglichst Windstille. Dann kann sich in der Tallage die Kaltluft sammeln, welche als schwerere Luftmasse von den seichten Berghängen nach unten fließt.
Jelení besteht aus nur rund 5 bewohnten Häusern, eines davon ist eine kleine Pension.

Bild1 20240625   Bild2 20240625

Bild3 20240625 Wetterstation in Jeleni

Bild4 20240625    Bild5 20240625

Bild6 20240625 wenige Häuser

Bild7 20240625 Tmin Jeleni Quelle:chmi.cz

18.06.2024 Wärmster Tag des Jahres, Gewitter mit Hagel ziehen nördlich vorbei

Auf der Vorderseite eines Tiefdruckkomplexes, welches vom Nordmeer über die Nordsee bis zur Bretagne reichte, stellte sich heute eine südwestliche Strömung ein. In ihr wurde eine feuchtwarme, subtropische Luft aus dem westlichen Mittelmeer heran geführt.
An unserer Station war es größtenteils sonnig, lediglich am Nachmittag wolkiger. Dabei konnte sich die Temperatur bis 23,7°C erwärmen. Es ist der neue Temperaturhöchstwert des aktuellen Jahres. Selbst gegen 22:30 Uhr liegt die Temperatur noch bei 20°C.
In einigen Regionen Deutschlands war es mit knapp 32°C (Baden-Württemberg) noch deutlich wärmer. Die Gewitter in Sachsen konzentrierten sich am späten Abend hauptsächlich auf das Gebiet zwischen Leipzig und Torgau. Das Erzgebirge blieb weitgehend verschont. Lediglich der nordwestliche Rand wurde abends gestreift.

Bild1 20240618 Tiefdruckkomplex

Bild2 20240618 abends zunächst Gewitter am Nordrand des Erzgebirges

 ...später in Nordsachsen Bild2 20240618

Gewitterschauer in der Nähe von Chemnitz (Quelle M.Bloch):

Bild4 20240618 

Bild5 20240618 Wolkenobergrenze mit kleinem Eisschirm

Bild6 20240616 vorgestern quellende Wolke bei Othal (M.Bloch)

Hochreichende Gewitterwolke am 04.06.2024 von Lido di Jesolo (Norditalien) aus gesehen:

Bild7 20240604

nach oben zum Seitenanfang

27.05.2024 Größtenteils weiterhin zu feucht

In großen Teilen Deutschlands war es die letzten Wochen zu nass. Trockener zeigte es sich in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und den nordöstlichen Gebieten von Sachsen. Im Erzgebirge war es dagegen nicht zu trocken, sondern in Richtung Vogtland zu feucht. Gut ist die Verteilung in der Bodenfeuchtekarte des Deutschen Wetterdienstes DWD zu erkennen (Karte anbei). Auch an unserer Station wurde mit 127,6 l/qm bereits deutlich mehr Niederschlag registriert als im Mittel für den Mai zu erwarten wäre.
Der Monatswechsel und der Juni Beginn werden vermutlich auch zu nass ausfallen. Ein Tief könnte genau über Deutschland liegen mit der Großwetterlage Trog Mitteleuropa (TrM). Dann würden auch die bisher zu trockenen Landesteile möglicherweise ihr Niederschlagsdefizit ausgleichen. Außerdem gäbe es dazu kühle Temperaturen.

Bild1 20240527

Bild2 20240527 vormittags bedrohliche Wolken mit etwas Regen und Donnergrollen

Bild3 20240527 abends freundlicher

 Bild4 20240527 Niederschlagsprognose GFS (Quelle:wetterzentrale.de)

07.05.2024 Große Niederschlagsmengen

Im Bereich einer Tiefdruckrinne über der südlichen Mitte gab es in einem Streifen teils kräftige Niederschläge. Ganz im Südosten Deutschlands gab es ebenfalls ergiebige Regenfälle. An unserer Station und an der Kachelmann Station am Pöhlbach lag die 24-stündige Menge bei über 40 l/qm. Somit zählte der Oberwiesenthaler Ortsteil Hammerunterwiesenthal mit zu den Orten mit den kräftigsten Niederschlägen in Sachsen. Im Ortskern von Oberwiesenthal und am Fichtelberg (rund 22 l/qm) wurden dagegen deutlich niedrigere Mengen registriert. Am intensivsten regnete es in der Nacht zwischen 01:00 und 02:00 Uhr.
Bei der zum Abend absinkenden Wolkenuntergrenze gelangten wir in Nebel und bei einer unter 6°C zurückgehender Temperatur kam eher eine herbstliche Stimmung auf...

Bild1 20240507 Regenverteilung über Deutschland

Bild2 20240507 eingekreist: Station Hammer und Fichtelberg (Quelle:kachelmannwetter.com)

Bild3 20240507

Niedeschlagsspitze in der Nacht (Quelle:Station am Pöhlbach bei kachelmannwetter.com)

Bild4 20240507 abends in Wolken

nach oben zum Seitenanfang

27.04.2024 Die Frühlingswärme ist zurück...

...und vertreibt die letzten sichtbaren Reste der vorangegangenen Kälte. Besonders sonnig war es am Morgen und dem frühen Vormittag. Auch tagsüber überwiegte der freundliche Charakter des Wettergeschehens. Die Temperaturen stiegen deutlich an und an unserer Station wurde am Nachmittag das Maximum von 16,3°C (16:25 Uhr) erreicht.

Bild1 20240427 Der Frühling dreht auf

 Bild2 20240427 ...lädt zum Wandern ein (Blick auf den Berg Bärenstein)

Bild3 20240427 ...und vertreibt die letzten Schneereste an unserer Station

Bild4 20240427 ...sowie auch im Skigebiet (Quelle:fichtelberg-ski.de)

25.04.2024 Aprilwetter mit Schnee- und Graupelschauern zum Abschluss des kalten Wetterabschnittes

Heute gab es klassisches Aprilwetter mit zahlreichen Schnee- und Graupelschauern, welche die Landschaft vorübergehend oberhalb von rund 600m in einen Hauch von weiß hüllten. So konnte sich auch an unserer Station am Morgen bei noch geringem Frost eine zarte Schneedecke (1cm) bilden. Tagsüber wechselten sich dann je nach Durchgang der Schauer und der kurzen freundlicheren Phasen Schneeflecken mit grüner Wiese ab. Lediglich oberhalb von gut 1000m blieb es meist durchgängig schneebedeckt.
Nun steht zum Wochenende jedoch ein markanter Luftmassenwechsel an. Die noch vorherrschende Polarluft wird durch eine auf südwestliche bis südliche Richtungen drehende Strömung durch eine Luftmasse subtropischen Ursprungs ersetzt. Ein deutlicher Temperaturanstieg von 10-15°C ist die Folge. Wahrscheinlich gab es somit heute die letzte Schneedecke des Frühlings. Der Wärmeüberschuss des Aprils, welcher sich durch den kalten Wetterabschnitt um rund 5°C auf gut 2°C zu warm gegenüber dem langjährigen Durchschnittes vermindert hatte, wird sich wieder erhöhen.

Bild1 20240425 kräftige Schneeschauer tagsüber

Bild2 20240425 ...und folgende, weiße Anzuckerung

Bild3 20240425 Fichtelberg zwischen den Schauern (Quelle:Webcam FSB)

Bild4 20240424 (gestern) Bild5 20240425 (heute)  Trotz der Frostnächte gibt die Vegetation nicht auf

Bild6 20240425 Kalte Wetterlage heute...

Bild7 20240425 und sehr warme am Sonntag

Bild8 20240425 Schneewertevergleich der letzten Jahre

nach oben zum Seitenanfang

23.04.2024 Ungewöhnlich kalte und frostige Nacht für Ende April

Die vergangene Nacht war wolkenarm bis sternenklar und fast windstill. So sanken die Temperaturen deutlich ab und es wurde verbreitet sehr frostig. Hier ein paar Tiefstwerte der Lufttemperatur aus dem Erzgebirge: Unsere Station (817m) -8,1°C (Station2, 819m, -8,8°C) / Kachelmann Station am Pöhlbach (778m) -9,7°C / Breitenbrunn-Halbemeile (871m) -9,9°C / Kühnhaide (721m) -11,7°C.
Spitzenreiter bei der Kälte war der tschechische Teil des Erzgebirges mit Hirschenstand (Jeleni, 852m) mit rund -15,5°C! Damit ist der Höhepunkt der Kälte in der eingeflossenen Polarluft erreicht. Bis Donnerstag kann es eventuell im oberen Bergland nochmal etwas Schnee geben, aber spätestens zum kommenden Wochenende wird es dann wieder deutlich wärmer. 

20.04.2024 3.Aprildekade startet mit einigem Neuschnee

Entsprechend der in den vorangegangenen News beschriebenen Wetterlage drehte vergangene Nacht die Strömung auf nördliche Richtungen. Dabei kam es zum "Erzgebirgsstau", d.h. die feuchte und kalte Luft aus nördlicher Richtung staute sich an den Erhebungen des Erzgebirges. Besonders kräftig schneite es an unserer Station in der 2. Nachthälfte und am Morgen, so dass sich eine 10cm dicke Schneedecke bilden konnte. Die Schneefallgrenze sank vorübergehend bis auf knapp 400m ab.
Das Temperaturminimum von -0,5°C wurde am frühen Mittag (11:50 Uhr) erreicht. In der kommenden Nacht zieht eine weitere Welle bzw. ein Bodentief südwärts. Wahrscheinlich liegt die Zugbahn aber westlich des Erzgebirges und die zu erwartetenen Schneefälle werden vorwiegend von Nordhessen über die Rhön nach Thüringen liegen. Daher könnte hier in der Nacht die Bewölkung gebietsweise auflockern. Dann ist durchaus sogar mäßiger Frost möglich.

Bild1 20240420 Schnee in der 3. Aprildekade

Bild2 20240420 Vegetation versus Schnee Bild3 20240420

Bild4 20240420

Bild5 20240420    Bild6 20240420    Bild7 20240420

Bild8 20240420 orange: unser Schneetief / grün: Zugbahn nächstes Tief

nach oben zum Seitenanfang

17.04.2024 Mitten im Frühling ein wenig spätwinterlich

Wie zuletzt angekündigt hat nun Polarluft Mitteleuropa geflutet. Seit gestern ist es in den oberen Lagen des Erzgebirges wieder teilweise winterlich geworden. Um unsere Station gab es gestern Abend die erste Schneedecke im aktuellen April, die dritte seit dem meteorologischen Frühlingsbeginn zum Märzanfang. In der Nacht gab es weitere Schneefälle bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, bevor es zum Morgen dann doch mit der Temperatur bis auf -0,6°C in den Frostbereich ging. Mit der wärmenden Frühlingssonne vormittags ging es jedoch der 2cm hohen Schneedecke rasch an den Kragen. In der Höhenkaltluft gab es zwischendurch leichte Schnee- und Graupelschauer, welche allerdings nicht mehr zu einer Schneedecke führten.
Auf dem Fichtelberg betrug die Schneehöhe morgens sogar 7cm. Dort konnte sich dann eine etwas zusammengesackte Schneedecke über den Tag hinaus halten.
Es geht sehr kühl weiter. Besonders im Laufe des Freitags und am Samstag könnte sich erneut eine Schneedecke oberhalb von 700 bis 900m bilden.

Bild1 20240417  Kontraste  Bild2 20240417

Bild3 20240417

Bild4 20240417 2cm Schneehöhe

Oberwiesenthal: Blick auf den Skihang (Quelle:M.Bloch)

 Bild5 20240417 Haupthang mit den Schanzen

Bild6 20240417 vormittags

Blick auf Oberwiesenthal über den Haupthang (Quelle: Fichtelbergski Panacloud Webcam)

 Bild7 20240417 mittags

Schauerbewölkung über Mitteleuropa tagsüber (Quelle:EUMETNET)

Bild8 20240417 

14.04.2024 Umstellung der Witterung von warm auf kühl bis sehr kühl

Die nun schon sehr lang anhaltende, viel zu milde bis warme Witterung geht zum Dienstag hin zu Ende. Bis heute, fast zur Monatsmitte, beträgt die Temperaturabweichung an unserer Station +6,5°C gegenüber dem langjährigen Mittel. In den nächsten Tagen stellt sich nun die Wetterlage vorwiegend auf Nordwest zyklonal (NWz) um. An der Ostseite hohen Luftdrucks über dem Atlantik fließt zunehmend feuchte und kältere Polarluft in unsere Region. Dabei wird es unbeständig mit Schauern, welche in den oberen Lagen des Erzgebirges zunehmend als Graupel und Schnee fallen. Zum kommenden Wochenende und in den Folgetagen könnte es, bei einer auf nördliche Richtung drehenden Strömung, vorübergehend sogar noch etwas kälter werden. Die Nachtfrostgefahr würde zunehmen und bei der schon weit fortgeschrittenen Vegetation zu Schäden führen. Diese Entwicklung ist aber aufgrund des langen Zeitraumes noch unsicher. Weitere Schneedeckentage sind bei uns jedoch nicht unwahrscheinlich.

Bild1 20240414 Kalte Polarluft kommt

Bild2 20240414 GFS Hauptlauf heute bei agrarheute.com

Bild3 20240414 Viele Läufe mit Schneedecke (Quelle:kachelmannwetter.com)

nach oben zum Seitenanfang

05.04.2024 Leuchtende Farben, Fichtelberg "in Flammen"

Gestern Abend und heute am frühen Morgen gab es beeindruckende Farben. Gestern leuchtete erst der Wald auf der tschechischen Seite bei Böhmisch Hammer "gülden", kurze Zeit später stand der Fichtelbergrücken vom Sparingberg aus gesehen "in Flammen" (siehe Video von M.Bloch anbei). Heute Morgen gab es dann ein intensives Morgenrot zu bestaunen.
Am Wochenende wird es in einer erneuten südsüdwestlichen Strömung extrem warme Subtropikluft herangeführt. Das Temperaturmaximum wird in unserer Region vermutlich am Sonntag erreicht. Auch an unserer Station werden wohl Werte von mehr als 20°C registriert werden. Möglicherweise wird selbst am Fichtelberg diese Marke überschritten werden können. Der DWD rechnet aktuell mit einem Temperaturhöchstwert von 22°C am Gipfel. In den tieferen Lagen des Erzgebirges ist mit dem ersten Sommertag des Jahres mit sogar 25°C und etwas mehr zu rechnen. Das entspricht ziemlich dem maximalen, was in der ersten Aprildekade überhaupt möglich ist. 

Bild1 20240404 "güldener Wald"

Vorschaubild 20240404

Bild1 20240405 Morgenrot

Bild2 20240405 Temperaturhöchstwert von 22°C am Fichtelberg?

30.03.2024 Warme Ostertage

Vor 4 Tagen hat mit Potucky (Tschechien) das letzte Skigebiet im Erzgebirge die Wintersaison beendet. Das Wetter der letzten Wochen war schon länger wenig winterlich. Heute wurde dann ein neuer Höchstwert bei den Temperaturen im aktuellen Jahr aufgestellt. An unserer Station wurde bereits am Vormittag der Maximalwert des Tages mit 16,8°C (11:10 Uhr) erreicht. Selbst am Fichtelberg wurden 15,7°C gemessen. Am wärmsten war es im Erzgebirge in Aue mit 23,1°C und in Sachsen mit 24,9°C in Klitzschen (Nordsachsen). In einer süd-südwestlichen Höhenströmung wurden sehr milde bis warme Luftmassen ins Erzgebirge geführt. Die Luftmasse war mit Saharastaub angereichert, so dass trotz Sonnenschein der Himmel milchig bis gelblich eingetrübt aussah. Zeitweise war es so diesig, dass beispielsweise der Keilberg aus gut 10km Entfernung nur schemenhaft zu erkennen war.
Das Jahr verläuft bislang rekordverdächtig warm: Die positive Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Durchschnitt lag im Januar bei +2,86°C, im Februar bei +6,74°C und im März bislang bei +4,18°C. Dementsprechend ist die Vegetation schon außergewöhnlich weit fortgeschritten. Die Grünlandtemperatursumme (Abk. GTS, gibt den Fortschritt für den Beginn der Vegetationsperiode an) von 200 wurde bereits vorgestern erreicht. Ab einer Summe von 200 ist das Ende der Winterruhe der Vegetation erreicht und es beginnt das nachhaltige Pflanzenwachstum. Im Vorjahr war das erst Mitte April und in den Jahren 2022 und 2021 sogar jeweils erst in den ersten Tagen im Mai der Fall.

Bild1 20240330 diesig

Bild2 20240330 warme Saharaluft über Deutschland

Bild3 20240330 Sternhyazinthe (Chionodoxa luciliae) erblüht

Bild4 20240330 Vergleich GTS zum Vorjahr

nach oben zum Seitenanfang

23.03.2024 Es gibt ihn ja doch noch, den Schnee...

Nachdem der Winter sich bereits Ende Januar außergewöhnlich früh verabschiedet hatte, gab es lediglich vom 7. auf den 8.Februar (5cm) und am 12. Februar (Flecken) ein paar Stunden vom "weißen Gold", dem Schnee. Im Erzgebirge mussten viele Pisten und Loipen sehr zum Leidwesen der Wintersportfans vorzeitig die Wintersaison beenden. Nach langer Zeit wurde heute rückseitig einer Kaltfront maritime und labil geschichtete Polarluft nach Deutschland geführt. Dabei kam es zu Schauern, welche bei uns und den oberen Lagen bereits am Vormittag als Graupel und Schnee fielen. Einer trockenen Phase am Nachmittag folgte am Abend ein weiterer Schneeschauer und es konnte sich eine hauchdünne Schneedecke ausbilden. Nach knapp 6 Wochen zeigte sich doch noch einmal ein "Hauch von Winter". Bis übermorgen am Vormittag kann es noch weitere Schneeschauer geben, bevor die Temperaturen voraussichtlich wieder deutlich ansteigen.

Bild1 20240323 dünne Schneedecke

Bild2 20240323 

Bild3 20240323 Sparingberg (Quelle:M.Bloch)

Bild4 20240323 Polarluft erreicht Deutschland

11.03.2024 Saharastaub führt abends erneut zu leuchtenden Farben am Himmel

Die weiterhin sehr milde Wetterlage brachte Saharastaub in den oberen Luftschichten in unsere Region. Am Abend führte das erneut zu einem Farbenspiel am Himmel (siehe Fotos anbei). Auch der März ist nach dem ersten Monatsdrittel deutlich oberhalb des Klimamittels bei der Temperatur unterwegs. Die Abweichung beträgt mittlerweile etwas über 3 °C. Außergewöhnlich ist auch die Schneearmut. Normalerweise erreicht der Fichtelberg sein Maximum bei der Schneehöhe in diesem Monat. Aktuell sind dort jedoch nur noch Schneereste anzutreffen. Jedoch gibt es in einigen Teilen Europas durchaus beachtliche Schneehöhen zu vermelden. So ist Nordskandinavien weiterhin dick verschneit und auch auf der Alpensüdseite hat es in der letzten Woche enorme Neuschneemengen gegeben. Dort herrscht nun allerdings eine hohe Lawinengefahr.

Foto1 20240311

Foto2 20240311

Foto3 20240311 (Quelle:M.Bloch)

nach oben zum Seitenanfang

24.02.2024 Schönes Abendrot

Am zu milden Wetter hat sich weiterhin nichts Wesentliches geändert, auch wenn es vergangene Nacht nach einigen Tagen erstmals wieder Nachtfrost gab. Wenigstens gab es gestern ein schönes Abendrot mit intensiver Farbe. Dazu ein paar Fotos vom Vorabend.

Foto1 20240224

Der Fichtelberg im Abendrot (Quelle:M.Bloch):

                       Bild2 20240224

        Bild3 20240224

11.02.2024 Mild, mild, viel zu mild...

Der Winter verläuft weiterhin deutlich zu mild. Gab es im Dezember teilweise noch viel Schnee und im Januar immerhin 5 sehr kalte Tage (Tmin < -10°C) zeigt sich der Februar bisher auf Mildrekordkurs. Nach gut einem Drittel des Monats beträgt heute die Temperaturabweichung zum langjährigen Mittelwert bereits +7,2°C! Damit wird der Wärmeüberschuss im Winter aus dem Dezember mit +3,39°C und vom Januar mit +2,36°C weiter ausgebaut.
Der Winter 2023/24 zeigt sich in Europa weitgehend zweigeteilt zwischen einem zu warmen Südwesten und einem zu kaltem Nordosteuropa. Dabei lag die Grenze zwischen den beiden Luftmassen zeitweise direkt über Deutschland. Im Bereich des Aufeinandertreffens der unterschiedlich temperierten Luftmassen gab es dann teilweise Schnee bis in tiefere Lagen. Insgesamt dominierte jedoch die sehr milde Luft, besonders in der Südhälfte von Deutschland.
Im weiteren Verlauf des Februars sieht es in der Mittelfrist auch weiter eher mild aus. Ein nachhaltiger Wintereinbruch ist zumindest aktuell in den Wettermodellen nicht zu erkennen. Dringend Neuschnee wird besonders in Oberwiesenthal herbei gesehnt. Vom 01. bis 03. März soll erstmals der FIS Ski Cross Weltcup an den Hängen des Fichtelbergs stattfinden. Die weltbesten Ski-Crosser sind für das Rennwochenende angemeldet. Vier Athleten stürzen sich gleichzeitig durch Wellen und steile Kurven in Richtung Tal. Für das spektakuläre Ereignis mangelt es aktuell jedoch an der wichtigsten Zutat: dem Schnee...

Bild1 20240210 Kaltes Skandinavien, mildes Deutschland (Quelle:DWD)

Bild2 20240211 heutige Wetterlage

Bild3 20240211Februar Gesamtprognose Temperaturabweichung (NOAA)

Bild4 20240211 Schneehöhenverlauf

nach oben zum Seitenanfang

28.01.2024 Tagsüber mildes und sonniges Wetter, nachts kalt

Nach dem milden und trüben Wetter der vergangenen Woche gab es heute erstmals nach langer Zeit strahlenden Sonnenschein. Die Nacht war noch kalt mit einer Temperatur von -5,3°C (Station2: -5,8°C). Noch tiefere Werte wurden erwartungsgemäß am Pöhlbach mit -8,7°C, in Kühnhaide mit -10,3°C und im tschechischem Hirschenstand (Jeleni) mit -12°C gemessen. Tagsüber war es dann deutlich milder mit Höchsttemperaturen von 7,3°C an unserer Station, gut 6°C in Hirschenstand und knapp 5°C am Fichtelberg. Da die Luftfeuchtigkeit vergleichsweise gering war, blieben die Taupunkte durchgängig im negativen Bereich. Die schattigen Stellen blieben somit gefroren und auch die Pisten an Fichtel- und Keilberg wurden nicht weich und sulzig.
In den kommenden Tagen nimmt der Hochdruckeinfluss langsam ab und nach Wochenmitte ist wieder mit Niederschlägen zu rechnen.

Bild1 20240128 Bärenlohe

Bild2 20240128 Pisten in recht gutem Zustand

Bild3 20240128 Mehr als 18°C Tagesgang der Temperatur in Jeleni (Quelle:www.chmi.cz)

Bild4 20240128 ruhige Hochdruckrandlage (Quelle:DWD)

18.01.2024 Luftmassengrenze mit Temperatursprüngen, Schnee und Regen

Die spannende Wetterlage mit einer scharfen Luftmassengrenze (LMG) über der Mitte Deutschlands führte von gestern bis heute zu teils chaotischen Verkehrsbedingungen. Die LMG trennte die einfließende, sehr milde Luftmasse im Süden von kalter im Norden Deutschlands. In der sehr milden Luftmasse stiegen die Temperaturen in den tieferen Lagen bis auf 15°C (Baden-Baden 14,6°C), in rund 1500m Höhe bis auf knapp 10°C an. Auf der kalten Seite gab es dagegen vielerorts Dauerfrost und Schneefall, so z.B. in Mittel- und Nordhessen sowie im südlichen Nordrhein-Westfalen, also in Gebieten, welche nicht als "Winterhochburgen" gelten. So wurden heute Schneehöhen von 13cm in Bonn, 16cm in Bad Hersfeld und 19cm im thüringischen Eisenach gemessen. Da im Grenzbereich beider Luftmassen verbreitet gefrierender Regen fiel, gab es auch gefährliche Verkehrsverhältnisse.
Das Erzgebirge lag tagsüber überwiegend auf der kälteren Seite und es gab zunächst etwas Neuschnee. Nach Temperatursprüngen nach unten und oben am Nachmittag setzte sich abends die Warmluft durch und gegen 19 Uhr ging der Schnee in Regen über. Nach Mitternacht wurde die Temperaturspitze von 4,2°C (01:16 Uhr) erreicht. Nach diesem Peak ging die Temperatur dann relativ schnell wieder nach unten. Mit der langsamen Zurückverlagerung der LMG Richtung Süd-/Südosten gab es nach 02:30 Uhr wieder Frost. Besonders tagsüber schneite es mit leichter bis mäßiger Intensität langanhaltend und es fielen knapp 10cm Neuschnee.

Bild1 20240118    tagsüber Schneefall

Bild2 20240118  frischer Neuschnee  Bild3 20240118

Bild4 20240118  LMG über der Mitte (Quelle:kachelmannwetter.com)

Bild5 20240118 Wetterlage (Ws=südliche Westlage)

nach oben zum Seitenanfang

09.01.2024 Letzte Nacht strenger bis sehr strenger Frost / Lichtsäulen in Oberwiesenthal

Gestern gab es bereits ab dem späten Morgen auch tagsüber strengen Frost. Dabei war es zunächst noch stark bewölkt, bevor es zum Nachmittag hin immer mehr aufklarte. Somit gab es beispielsweise um Gottesgab (CZ, Boží Dar) am Grenzübergang zu Oberwiesenthal einen schönen Sonnenuntergang zu sehen (siehe Fotos anbei). In der Nacht ging die Temperatur an unserer Station bis auf -14,2°C (Station2: -15,3°C) herunter. Die tiefsten Werte im Erzgebirge wurden in Deutschneudorf-Brüderwiese mit -16,7°C, Marienberg-Kühnhaide mit -18,4°C auf deutscher Seite und mit rund -19,5° in Hirschenstand (Jeleni) in Tschechien gemessen.
In der sehr kalten Luft, Wetterlage Nordost antizyklonal (NE a), zeigten sich in Oberwiesenthal über der beleuchteten Stadt und dem Haupthang die seltenen, aber imposanten "Lichtsäulen". Von dem Phänomen der Lichtsäule hatten wir schon einmal am 17.12.2022 berichtet (siehe News aus 2022). Die Lichtsäulen gehören zu den Halo-Erscheinungen. Bei tiefen Temperaturen (unter -7°C) kann sich transparenter Eisnebel mit Kristallen bilden. Trift nun Licht von unten auf diese Kristalle, werden sie reflektiert und gebrochen. Stehen die Kristalle in der Luft senkrecht übereinander entstehen diese eindrücklichen Lichtsäulen. Gemäß dem ehemaligen Leiter der Station des Deutschen Wetterdienstes am Fichtelberg, Gerd Franze, ist die Region besonders für solche Effekte begünstigt. Vermutlich unterstützt auch die Beschneiung der Pisten die Erscheinung. M. Bloch hat erneut die beeindruckenden Lichtsäulen aufgenommen (siehe anbei).

Bild1 20240108 bei Gottesgab

Bild2 20240108

Bild3 20240108

Bild4 20240108 Lichtsäulen über Oberwiesenthal (Quelle:M.Bloch)

Vorschaubild Video 20240108 Video bitte anklicken

Bild 20240109 Jeleni (Quelle:chmi.cz)

02.01.2024 Wir begrüßen den ersten Neuschnee im neuen Jahr 2024

Nach leichten Schneeschauern gestern tagsüber gab es am Abend einen über eine Stunde anhaltenden, stärkeren Schauer, welcher uns eine Schneedecke von 2cm bescherte. Bereits am frühen Morgen erreichte uns dann das nächste Niederschlagsgebiet aus Westen. Es gehört zu dem Tiefdruckkomplex "Dietmar" über dem Britischen Inseln und dem Nordostatlantik. Dabei sank die Schneefallgrenze kurzzeitig auf gut 600m ab, eine nennenswerte Schneedecke bildete sich jedoch nur oberhalb von knapp 800m. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt konnte an unserer Station die Schneedecke vorübergehend bis auf 8cm anwachsen. Bei der Zufuhr milderer Luftmassen und damit ansteigenden Temperaturen ging der Niederschlag bis zum Mittag jedoch über Schneeregen in Regen über. Böiger Wind und weiterer Regen sorgten dann leider für kräftiges Tauwetter.
Zum Wochenende schafft es sehr wahrscheinlich sibirische Kaltluft aus dem Nordosten zu uns. In Skandinavien hat sich bereits viel Kaltluft angesammelt. An der Luftmassengrenze und ausgreifend von einem Italientief könnte es bei uns Schneefälle geben. Wie ergiebig sie ausfallen ist aber noch unsicher. Zu Beginn der neuen Woche wird es in der eingeflossenen Kaltluft vermutlich trockener werden.

Bild1 20240102 unsere Webcam

Bild2 20240102

        Bild3 20240102

Bild4 20240102 Am Fichtelberg hält sich Frost bis zum Mittag (Quelle:M.Bloch)

Bild5 20240102 Kaltluft aus Nordosten macht sich auf den Weg

nach oben zum Seitenanfang

Hier geht es zu allen älteren News:

2023   2022   2021   2020   2019   2018   2017